Nach Ansicht der FDP Kreistagsfraktion Pinneberg ist der Tausch der gelben Tonnen schon jetzt eine Farce. „Offensichtlich spielt bei der Ausschreibung des Dualen Systems die Zuverlässigkeit der Bieter keine Rolle“, so Olaf Klampe, Fraktionsvorsitzender der Freien Demokraten.
Woher nimmt Klampe seinen Vorwurf? Der neue Entsorger für das Einsammeln der Wertstoffe mit dem grünen Punkt hat in der Vergangenheit nicht immer zuverlässig gearbeitet. „Man muss nur einmal die Suchmaschinen im Internet bemühen und wird schnell erkennen, dass es in Bremen, Hannover sowie in anderen Regionen massive Probleme mit den Dienstleistungen von RMG gibt“, gibt Klampe zu verstehen.
Und tatsächlich, schon im Vorwege gibt es Verwirrungen um die neuen Tonnen. In Quickborn wurden bereits die ersten neuen Gelben Tonnen verteilt, obwohl nicht alle Empfänger im Vorwege informiert wurden. „Man muss sich das vorstellen, man hat nichts bestellt und auf einmal wird einem eine große neue Mülltonne geliefert“, gibt Klampe zu bedenken. Nicht jedes Grundstück ist groß genug, um die Tonnen bis zum Jahresende zu lagern. So bleibt hier meist nur der öffentliche Raum, auf dem die Tonnen dann stehen. Gerade in der stürmischen Jahreszeit ist das problematisch, wenn leere Tonnen durch Wind gegen parkende Autos geschleudert werden können. Die angegebene Hotline der Firma RMG ist für den Kreis Pinneberg noch gar nicht freigeschaltet, so dass Bürger keine verantwortliche Anlaufstelle für dieses Dilemma haben. Der derzeitige Entsorger, die GAB, kann seinerseits nicht über die Tonnen von RMG verfügen.
Insgesamt sollen im Kreis Pinneberg gut 80.000 gelbe Tonnen getauscht werden. Der neuerliche Antrag der SPD zur Einführung einer Wertstofftonne toppt das derzeitige Dilemma noch nach Ansicht der Liberalen: „Eine Wertstofftonne bedeutet zusätzliche Kosten für die Bürger, gerade in Zeiten von steigenden Preisen für Energie und Lebensunterhalt. Dabei kommt es bei vielen Menschen auf jeden Euro an.“, bringt es Klampe auf den Punkt. Die FDP wird das Thema weiterverfolgen und auch politisch begleiten.